Islam-konforme ETF

In diesem Beitrag erkläre ich dir, was ein passiv gemanagter ETF ist, was der Unterschied zu einem aktiv gemanagten Fonds ist, und warum es zurzeit einen solchen Hype um ETFs gibt.

 

Bevor wir uns die einzelnen Merkmale eines ETFs anschauen, führen wir uns kurz vor Augen, was ein Fonds im Allgemeinen ist.

Bei einem Fonds gibt es auf der einen Seite viele Anleger, die ihr Geld in dem Fonds investieren. Auf der anderen Seite investiert der Fondmanager dieses Geld z. B. in verschiedene Aktien, um für die Anleger eine gute Rendite zu erwirtschaften.Islam-konforme ETF

Der Vorteil für den Anleger ist z. B., dass er bereits mit sehr geringen Beträgen die Möglichkeit hat, sich an ganz vielen Unternehmen zu beteiligen, ohne selber mit Aktien handeln zu müssen.

 

Die Auswahl der Aktien wird bei klassischen Fonds nach teilweise aufwändiger Analyse der Unternehmen aktiv vom Fondmanager getroffen, der meistens noch von einem Analysten-Team unterstützt wird. Deshalb spricht man hier auch von einem aktiv gemanagten Fonds.

Islam-konforme ETF – Fondsmanager bewerten

Um zu bewerten, ob der Fondsmanager einen guten Job macht, kann man den Fonds mit dem jeweiligen Benchmark vergleichen. Einen Fonds, der zum Beispiel in Deutsche Aktien investiert, kann man mit der Entwicklung vom Deutschen Aktienindex DAX vergleichen.

Somit kommen wir zum ersten wichtigen Unterscheidungsmerkmal von aktiv gemanagten Fonds und passiv gemanagten ETFs.

Der aktiv gemanagte Fonds versucht, besser als der Markt zu sein. Wohingegen der passiv gemanagte ETF den Markt, in unserem Beispiel den DAX, 1:1 zu kopiert, indem er einfach in exakt den gleichen Aktien investiert, die im Index vertreten sind. Dadurch ist der Aufwand beim ETF wesentlich geringer. Denn um einfach nur den Index nachzubilden, benötigt man keine Analysten und auch keinen Fondsmanager, man kann es einfach und kostengünstig mit einer entsprechenden Software nachbilden.

 

Kosten bei Fonds und ETFs

Daher kommen wir zum dem nächsten wesentlichen Unterscheidungsmerkmal, den Kosten. Ein aktiv gemanagter Fonds berechnet ca. 2% Verwaltungsgebühren pro Jahr, wohingegen ein ETF eher um die 0,5% oder sogar weniger pro Jahr berechnet.

Das bedeutet: Wenn sich der DAX beispielweise um +8% im Jahr entwickelt hat, und der aktiv gemanagte Fonds auch 8% erwirtschaftet hat, bekommen die Anleger nach Kosten nur 6%. Deshalb versucht der klassische Fondmanager, besser als der Markt zu abzuschneiden. Allerdings haben zahlreiche Studien ergeben, dass ¾ aller aktiv gemanagten Fonds schlechter als der Markt laufen, u. a. wegen den höheren Kosten wie in unserem Beispiel. Das erklärt den hohen Zulauf auf die ETFs, weil sich die Anleger sagen: „Warum soll ich in einem Fonds investieren, der schlechter als der Markt läuft und auch noch höhere Kosten mit sich bringt?“ Der ETF-Anleger hätte in unserem Beispiel 7,5% Rendite erwirtschaftet.

 

Eine weitere Unterscheidung ist, dass man einen klassischen Fond direkt bei der Fondsgesellschaft beziehen kann und dafür i.d.R. 5% Ausgabeaufschlag berechnet wird. Ein ETF hingegen kann man jederzeit an der Börse kaufen, daher auch die Bezeichnung Exchange Trading Funds, zu Deutsch „börsengehandelte Fonds“. An der Börse entstehen auch Transaktionskosten. Diese sind aber wesentlich geringer als der Ausgabeaufschlag und liegen i.d.R. weit unter 1%.

Es gibt ausschüttende und thesaurierende ETFs. Ein ausschüttender ETF zahlt die Dividenden aus dem Fonds an seine Anleger aus, ein thesaurierender ETF reinvestiert die Dividenden.

 

Ein weiterer Vorteil, der allgemein für Fonds spricht, ist, dass es Sondervermögen ist und somit kein Emittentenrisiko besteht. Das bedeutet, dass es selbst, wenn die Bank, die den Fonds ausgegeben hat, Pleite gehen würde, keinen Einfluss auf den Fonds hätte, da die Wertpapiere in dem Fonds den Anlegern gehören und nicht der Bank.

 

Unterschiedliche ETF Varianten

Wichtig ist auch, zu wissen, dass es physisch replizierte und synthetisch replizierte ETFs gibt. Bei den physischen ETF wird auch tatsächlich in den Aktien investiert, die der jeweilige Index darstellt, bei den synthetischen ETFs wird mithilfe verschiedener Finanzinstrumente der Index nur nachgebildet, aber nicht wirklich in den Aktien investiert. Meine klare Empfehlung sind physisch replizierte ETFs, nur da ist auch drin, was draufsteht.

 

Die Nachfrage nach ETFs ist in den letzten Jahren sehr stark gestiegen, daher gibt es ETFs für nahezu alle gängigen Indizies, Branchen, Rohstoffe und Regionen.

Bei Islam-konformen ETFs wird nur in Aktien investiert, die alle Islamic Finance Kriterien erfüllen.

 

Kapitalaufbau mit Islam-konformen ETFs

Wie du mit Hilfe von Islam-konformen ETFs Kapitalaufbau betreiben kannst, das im Einklang mit deinen Werten und Prinzipien ist, erfährst auf unserer Webseite.

Sonderformen wie Short ETFs, Leverage ETFs u. a. habe ich bewusst weggelassen, da das meiner Meinung nach etwas für „Zocker“ ist, also nicht das, wonach ein normaler Anleger sucht.

 

Trotz allem Lob an die ETFs muss ich aus Fairness gegenüber der aktiv gemanagten Fonds erwähnen, dass es einige gibt, die es trotz der höheren Verwaltungskosten tatsächlich schaffen, viel besser als der Markt zu performen und somit auch besser als die ETFs. Daher ist es nicht immer angebracht, den Fokus nur auf die Kosten zu richten. Viel wichtiger ist das Ergebnis, das du mit deiner Anlagestrategie erzielst.

 

Wie du mit Hilfe von ETFs Kapitalaufbau betreiben kannst, das im Einklang mit deinen Werten und Prinzipien ist, erfährst auf unserer Webseite und in einem kostenfreien Beratungsgespräch.